Die zweite Hitzewelle des Sommers hat ihre Spuren an den Obstbäumen hinterlassen: Bei der Vorerntebesichtigung am Sonntag, den 17. August 2025 zeigte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Weilimdorf e.V., Christian Hörnle, an verschiedenen Apfelsorten die Schäden durch Sonnenbrand. Die starke Sonneneinstrahlung führt zu Verfärbungen und Verbräunungen der Schale und des darunterliegenden Gewebes. Bei der Lagerung könne dadurch Fäulnis entstehen, erläuterte Hörnle die Folgen. Durch die häufiger werdenden Extremwetterlagen in den letzten Jahren tritt dieser Schaden immer öfter auf. Insgesamt aber zeichnet sich für Hörnle in diesem Jahr eine gute Ernte ab. Frühe Sorten waren Mitte August bereits zu größeren Teilen geerntet.
Rund 20 Mitglieder und Gäste verfolgten interessiert Hörnles Überblick zum Stand der Obsternte 2025. Unter den Teilnehmern waren die Bezirksbeirätinnen Barbara Graf (Grüne) und Caroline Stratenberg (CDU). Von der Naturschutzbehörde der Stadt Stuttgart war Kirsten Kockelke zum Rundgang gekommen. Auch mehrere Obstbauern aus der Region tauschten sich fachkundig mit ihrem Kollegen Hörnle aus.
Am Beispiel seiner Topaz-Bäume erläuterte Hörnle die schwierigen Bedingungen im Obstbau: Die Sorte gilt als robust und ist besonders widerstandsfähig gegen Schorf. Aber sie ist anfällig für Mehltau und Blattläuse. Dieses Jahr sind zudem die Schäden durch Wurmbefall groß. Die betroffenen Äpfel faulen schnell und können nicht gelagert werden.
Ein eigenes Kapitel widmete Hörnle dem Scharka-Virus, der in seiner Plantage Mirabellen und Zwetschgen befallen hat. Die betroffenen Früchte haben rote Stellen im Fruchtfleisch und schmecken nicht mehr. Auch den Zwetschgen setzt die Hitze zu: Sie werden zu schnell weich, aber nicht süß.
Zum Abschluss des Rundgangs lud der Obst- und Gartenbauverein die Teilnehmer zu einem gemütlichen Hock im Hof vom Obsthof Hörnle ein. Bei Kaffee und Kuchen sowie gegrillten Würsten und Kaltgetränken wurde noch lange gefachsimpelt.

